Berliner Leuchtturmprojekt

Berliner Leuchtturmprojekt für Neubauvorhaben im kommunalen Wohnungsbau

Die Bauherrin „Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues“ (kurz: degewo) setzt nach 100-jähriger
Tradition imposanten Holzhybridbau um

Im Stadtteil Treptow-Köpenick entsteht das wegweisende degewo „Klimahaus“ mit 112 neuen Wohnungen, davon mehr als 50% öffentlich gefördert und über 50% in barrierefreier Ausführung, auf 7 Etagen oberhalb eines offenen Parkplatzbereichs im Erdgeschoss. Dieser wird ELadesäulen vorhalten und kann zukunftsgerichtet multifunktional zu Gewerbeflächen umgebaut werden. Der nachhaltige Holzbau wird mit einem intelligenten Regenwassermanagement über die extensiv sowie intensiv begrünten Dachflächen und Nutzung grüner Energie in Form von Photovoltaikanlagen abgerundet. Nach dem Entwurf von roedig.schop architekten aus Berlin wird das Energieeffizienzhaus 40 NH mit dem “Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNGPLUS)” des Bundes und dem Nachhaltigkeitszertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Silber ausgezeichnet. Für den Berliner Generalübernehmer BATEG GmbH, gleichzeitig Auftraggeber der Holzbau Terhalle GmbH, ist es ein Pilotprojekt – zum ersten Mal wird ein Holzhybridbau umgesetzt. In enger Abstimmung mit der Ausführungsplanung von weberbrunner architekten berlin Gesellschaft von Architekten mbH werden die nichttragenden Außenwände in der klassischen Holzrahmenbauweise ausgeführt, und bei den tragenden Innenwänden kommen auf der 16,80 m breiten Querachse CLT-Wände (Cross Laminated Timber) zum Einsatz. Die letzteren ermöglichen durch die 5 bis 7 übereinanderliegenden Holzschichten, im 90-Grad-Winkel zueinander verleimt, eine hohe Formstabilität für eine optimale Lastabtragung und sind eine leichtere Alternative zum Stahlbeton. Dessen bauseitiger Einsatz ist bei den vorgespannten Fertigteilplatten der Decken, den vier Treppenhauskernen und dem kompletten Erdgeschoss vorgesehen. Mitte Februar hat die 24 Wochen lang geplante Vorfertigung bei Terhalle in Ottenstein begonnen. Neben den 360 Kunststofffenstern mit Sonnenschutzglas wurden auch Vorbaurollläden für die 16,80 m breite Südfassade vormontiert, ebenso wie sehr große Teile der perlgrauen, senkrechten Lärchen N+F Leistenschalung, in zweierlei Profilierung, und die umlaufenden Brandsperren und Tropfbleche zwischen den sich abwechselnden Holzfassadenflächen. Bauseitig wird die Hülle mit einer Putzfassade als Wärmedämmverbundsystem auf der 95 m langen Ostseite abgerundet. Die wandweise Montage mit 6 Monteuren startete Anfang Mai, ist für 28 Wochen geplant, und wird maßgeblich durch die enge Taktung mit den Betondeckenarbeiten bestimmt. Entlang des 90 m langen Wohngebäudes der Gebäudeklasse 5 wird versetzt gearbeitet, so dass die zwei Kräne den Holzbau bedienen und im gleichen Geschoss parallel den Betonbau hinterherrücken lassen. Zusätzlich wird es logistisch herausfordernd, wenn im 4. OG die bituminöse Abklebung als Witterungsschutz aufgebracht ist, um die Folgegewerke in den unteren Etagen starten zu lassen. 7.800 m² Wohnfläche, ein Lagerplatz für 3 Pritschen, eine Baustraße direkt an einem bewohnten Bestandsgebäude entlang und Aushärtungszeiten für die Betonarbeiten sind nur einige der Herausforderungen – klingt nicht nur spannend, ist es auch! Genau das Richtige für das Terhalle Team.

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