Vorgeschichte
Angefangen hat alles mit dem Bau von Kaninchenställen zum Taschengeld aufbessern. Mit 16 Jahren entschied sich Josef Terhalle dann für eine Ausbildung zum Tischler bei der damals in Ahaus-Ottenstein ansässigen Firma Theo Thesing.
Das war der Anfang für seinen sehr unternehmensfreudigen „HOLZWEG“. Als 22-jähriger Tischlermeister bekam er mit den Worten: „Die Altgesellen lassen sich von einem so jungen Meister nichts sagen“ eine Absage für die bereits zugesagte Meisterstelle.
Davon ließ er sich nicht beirren und ging für seine nächste Ausbildung als Zimmermann an die deutsche Weinstraße (mit seinem Unternehmergen wollte ihn im Umkreis von Ottenstein niemand ausbilden), die er im Alter von 25 Jahren als Zimmerermeister abschloss.
1986 – 1991
1986 gründete Josef Terhalle als Tischler- und Zimmerermeister die „Zimmerei Terhalle“ auf dem elterlichen Hof in Ahaus-Ottenstein; 14 Tage später hatte er den ersten Angestellten.
Parallel zur Selbstständigkeit ließ er sich zum Restaurator ausbilden bevor er 1990 die „Schreinerei Terhalle“ gründete. Private Bauherren mit Aufträgen für Deckenvertäfelungen und Dachstühlen waren am Anfang das Kerngeschäft. Mit dem steigenden Platzbedarf baute er 1991 die erste von heute zwölf Hallen am heutigen Standort in Ottenstein an der Solmsstraße 46. Diese wurde nur ein Jahr später mit einer computergesteuerten Abbundanlage ausgestattet.
„Ich wollte den Holzbau in Deutschland voranbringen – mit intelligent technischen Lösungen und top ausgebildetem Personal“ sagt Josef Terhalle zu seiner damaligen Entscheidung.
Sein ältester Zimmerermeister Georg Terweh, heute CAD-Konstrukteur, begleitet ihn von Beginn an und blickt auf das damalige Arbeiten mit den Worten: „Wir hatten oft eine 6-Tage-Woche“ zurück. Es war für uns früher tatsächlich „normal“ auch samstags zu arbeiten, da dann durch Nachbarschaftshilfe, Freunde und Bekannte die Dachstühle der Bauherren gerichtet wurden. Heute unvorstellbar. Da haben sich die Zeiten einfach geändert.
1992 – 1996
1992 wurden die ersten Holzrahmenhäuser produziert, und die im Jahr 1995 errichtete Holzrahmenbauhalle ließ nicht lange auf sich warten; denn die persönlichen Empfehlungen der Baufamilien untereinander überzeugten immer mehr Holzhauspioniere.
In diesem Zuge entwickelte sich 1995 die Terhalle Objektbau Bauträger GmbH, um die vermehrt schlüsselfertige Nachfrage bedienen zu können. Im selben Jahr verstärkte Jürgen Ellerkamp als Geschäftsführer das Objektbauteam – mit bereits mehrjähriger Terhalle Erfahrung. Denn schon während seines Bauingenieurstudiums packte er drinnen wie draußen bei allen Holzbauarbeiten als „Werkstudent á la 1986“ mit an. Geprägt von Vater und Bruder, beide Maurer und Betonbauer, startete er nach dem Studium für fünf Jahre bei einem schlüsselfertigen Massivbauunternehmen, bis er sich für den Holzbau entschied.
Den Satz seines Vaters: „Jung, Jung dat wörth doch nix. Hüser uut Holt?“ (*) hat er bis heute lächelnd im Kopf.
(* “Junge, Junge das wird doch nichts. Häuser aus Holz?“)
Zwischenzeitlich schloss Josef Terhalle 1994 seine sechste Ausbildung zum Betriebswirt im Handwerk
- Die mehrgleisigen Ausbildungen spielten für ihn persönlich immer eine sehr große Rolle. Deshalb
liegt ihm bis heute besonders am Herzen, jungen Menschen Ausbildungsplätze und Perspektiven zu
bieten und sie für den Holzbau zu begeistern.
1997 – 2007
Ende 2003 legte Josef Terhalle, mittlerweile vierfacher Vater, seine bislang letzte Prüfung als öffentlich bestellter Sachverständiger im Zimmererhandwerk ab. Parallel wurde die Holzrahmenbauhalle erweitert, um den wachsenden Bedarf decken zu können.
Zu gleicher Zeit entstand das erste Späne Silo mit angeschlossener Hackschnitzelheizung – Kreislaufwirtschaft im Jahr 2004. Gespeist wurde das Silo nun auch vom neuen CNC-Bearbeitungszentrum für den Treppen- und Möbelbau im Schreinereibetrieb.
Matthias Bütterhoff, heutiger Geschäftsführer Terhalle Tischlerei GmbH, ergänzt: „Kurz nach der Hackschnitzelheizung kam die neue Ablufttechnik für den Lackier-/Spritzstand und Trockenraum hinzu, die bis heute mit 70% Wärmerückgewinnung arbeitet und Anlagenheizkosten einspart. Eine weitere nachhaltige Entwicklung brachte die Umstellung von 2-komponentigen PUR-Lacken auf Wasserlacke und Hartwachs Siegel – angestoßen durch die stetig steigenden Kindergartenausstattungen. Seitdem arbeiten wir beständig an unserem ökologischen Fußabdruck!“
2007 übernahm Josef Terhalle den damaligen Ausbildungsbetrieb Theo Thesing Fenster-/Innenausbau GmbH auf dem benachbarten Grundstück an der Solmsstraße inkl. des Wohngebäudes, in dem bis heute der Empfangsbereich der Unternehmensgruppe untergebracht ist. Von nun an rundete die eigene Fensterproduktion die Holzproduktpalette ab.
Heutiger Geschäftsführer für den Fenster- und Fassadenbau, Stephan Gerwens blickt zurück: „Einfach Fenster bauen gibt´s nicht mehr! Die Planungstiefe in den Detail- und Schnittstellenbesprechungen ist mit den zunehmenden Randbedingungen stetig gewachsen. Stichworte wie Schall- und Wärmeschutz, Fensterzubehör, Absturzsicherungen und architektonische Wünsche nach viel Licht und großen Elementen geben heute den Takt vor. Im Sinne der Energiewende wollen wir gemeinsam mit den Kunden*Innen die optimale Auswahl für ein nachhaltiges Produkt treffen.“